Kruzifix vom Hohentwiel

-ein kirchengeschichtliches Kleinod-

Mitten im Hegau, westlich der Stadt Singen, erhebt sich der fast 700 Meter hohe Vulkankegel des Hohentwiels. Auf seiner Krone steht die Ruine einer Festung, deren Anfänge auf das 10. Jahrhundert zurück gehen und die im 16. Jahrhundert massiv ausgebaut wurde. Im Zuge der Reformation nahmen der Burgherr, Herzog Ulrich von Württemberg, und seine Untertanen den evangelischen Glauben an. Auf Anregung des Festungs-kommandanten Konrad Widerhold wurde in der Festung auch eine große, evangelische Kirche errichtet und 1645 eingeweiht.

Im Verlauf des 2. Koalitionskrieges (1799 -1802) wurden am 1. Mai 1800 Singen und der Hohentwiel von napoleonischen Truppen besetzt. Im August 1800 entschied Napoleon in Paris, dass alle militärischen Anlagen entlang des Rheins und die Festung auf dem Hohentwiel geschleift werden sollten. Daraufhin sprengten von Oktober 1800 bis März 1801 französische Mineure die Festung Hohentwiel und machten sie militärisch unbrauchbar, nachdem vorher das Inventar an die Bevölkerung versteigert worden war.

Auch die große Kirche fiel der Zerstörung zum Opfer, nur einige Mauerreste und der Kirchturm blieben stehen, er kann heute noch bestiegen werden.

Nachdem die evangelischen Gläubigen ihre Kirche verloren hatten, versammelten sie sich nun in einem Betsaal, der sich im Haus des Schultheißen, im jetzigen Meierhof, auf halber Höhe des Hohentwiels befand. Wie die Ausstattung dieses Saales aussah und ob das Inventar evtl. aus der zerstörten Kirche stammte, ist leider nicht übermittelt.

Der Luther-Gemeinde wurde in diesem Jahr durch Vermittlung eines historisch interessierten Bürgers ein bemaltes Kruzifix aus Holz angeboten, das aus dem Nachlass eines ehemaligen Hohentwiel-Festungsaufsehers stammt und ursprünglich in dem oben erwähnten Betsaal angebracht war.

Die Gemeinde nahm das Geschenk mit dankbarer Freude an. Inzwischen wurde das ca.80 cm große Kruzifix, dessen Holz natürlich im Laufe der über 20 Jahre gelitten hatte, von einem Schreiner aus der Luther-Gemeinde und einem Restaurator fachmännisch wieder in einen guten Zustand gebracht.
Es erhielt einen prominenten Platz in der Luther-Kirche.


Wir feierten Jubiläum !

„100 Jahre Lutherkirche“

Diese außergewöhnliche Jubiläum haben wir am 29. und 30. Juni 2013 gefeiert. Am Samstag, den 29.06.13, wurde die Vernissage mit Bildern und Dokumenten zur Geschichte der Lutherkirche und der Luthergemeinde mit einem anschließenden Empfang eröffnet.

Ausstellung
Aus Anlass des 100 jährigen Bestehens der Luther–Kirche fand eine Ausstellung im hinteren Teil  der Kirche statt. Auf 8 Stellwänden wurden ältere und neuere Fotos aus der Geschichte der Kirche und der Gemeinde gezeigt und in einer Vitrine alte Bibeln, Tauf- und Abendmahlsgefäße ausgestellt. Die Geschichte der badischen Evangelischen wurde auf 6 Stellwänden vom Jahr 1523 bis zum Jahr 2013 erzählt und mit historischen Bildern belegt. Auf einer 7. Wand waren alle Pfarrer und die Pfarrerin zu sehen, die in den letzten 100 Jahren an der Luther-Kirche Dienst taten bzw. noch tun. Die 8.Wand wurde durch ehemalige Jugendleiter mit historischen Fotos und Bildern über die Jugendarbeit von 1921 bis 1969 gestaltet.

Festschrift
Anlässlich des Jubiläums wurde auch eine reich bebilderte Festschrift heraus gegeben, die neben der Darstellung der Geschichte der Luther-Gemeinde auch eine Chronik und Aufstellungen der Pfarrer, Diakone und Vikare enthält, die an der Luther–Kirche tätig waren. Weitere Artikel enthalten interessante Informationen über die Chor- und Orgelmusik, sowie den Posaunenchor der Luther-Gemeinde. Es folgt ein weiterer Bericht von 4 Augenzeugen über die Arbeit der Evangelischen Jugend von 1921 bis 1969.

Die Festschrift ist beim Pfarramt der Luther-Gemeinde, Freiheitstr. 36, 78224 Singen erhältlich.

Ernst-Eberhard Toepfer

                                                    Bilderbogen zur Vernissage:

 

Am Sonntag, den 30.06.13, fand der Festgottesdienst statt, bei dem unser Landesbischof Dr. Ulrich Fischer die Festpredigt hielt und der durch den Posaunenchor und die Lutherkantorei zusammen mit einem Orchester musikalisch gestaltet wurde.

Beim anschließenden Gemeindefest wurde kräftig weiter gefeiert. Auf der Bildergalerie können Sie sich einen eigenen Eindruck machen, was an diesem Wochenende alles geboten wurde. 
           Hier der Bilderbogen zum Festgottesdienst und zum Gemeindefest:

Texte: Monika Bischofberger Bilder: Winfried Bischofberger