Lutherkantorei

immer montags 19.30 Uhr: wöchentliche Chorprobe
                                             
in der Lutherkirche/ Luthersaal

 


Chorprojekt am Freitag, 01. Juli 2016

Chorprojekt „Komm rüber“

Die Kantorei der Luthergemeinde musiziert gemeinsam mit der Kantorei und Bläsern der Evang. Kirchenbezirke Überlingen und Konstanz.

Das Motto des diesjährigen Internationalen Bodenseekirchentages in Konstanz „Komm rüber“ haben sich gut 70 Sänger/innen und Bläser/innen aus den Kirchenbezirken Konstanz und Überlingen sowie das Bezirksbläserensemble Konstanz zum Programm gemacht. Im Herbst entstand bereits die Idee zu einem gemeinsamen Konzert, das in diesen Tagen aufgeführt wird. Mit Werken für zum Teil 8-stimmigen Chor, Bläsern und Orgel probten alle Ensembles zunächst getrennt, in den vergangenen zwei Wochen auch gemeinsam in Singen und Überlingen. Auf dem Programm stehen Werke von Mendelssohn, Pachelbel, Rutter, Händel u.a. in unterschiedlichen Besetzungen, die den gottesdienstlichen Rahmen eines Ensembles zum Teil in jeder Hinsicht sprengen würden, wenn es diese Werke alleine aufführen würde. In der Lutherkirche und in der Franziskanerkirche in Überlingen sind beide Dirigenten synchron im Einsatz, um die akustische Zeitverzögerung und die eingeschränkten optischen Kommunikationsmöglichkeiten in den Kirchenräumen im Griff zu haben. „Und all diese Grenzüberschreitungen waren reizvoll“, hierin sind sich die beiden Dirigenten, Thomas Rink (Bezirkskantor in Überlingen) und Martina Bischofberger (Kirchenmusikerin der Lutherkirche in Singen) einig. Am vergangenen Samstag wirkten beide Chöre samt dem  Bezirksbläserensemble Konstanz (musikalische Leitung: Markus Fischer) und Orgel (Matthias Flierl, Waldshut) in einem beeindruckenden Konzert im Rahmen des Bodenseekirchentages in der Stephanskirche in Konstanz. Am Freitag, 1. Juli wird das Programm in einem Konzert in der Lutherkirche, am 2. Juli in der Franziskanerkirche in Überlingen wiederholt. Der Eintritt ist jeweils frei, eine Spende am Ausgang ist für weitere  kirchenmusikalische Projekte bestimmt.

Konzertdaten:

Ein festliches Konzert für Chor und Bläser

Freitag, 1. Juli 20 Uhr            Lutherkirche Singen

Samstag, 2. Juli 17 Uhr            Franziskanerkirche Überlingen

Ökumenischer Gottesdienst Chöre St. Peter und Paul mit der Lutherkantorei in Freiburg

Musikalische Ökumene im Freiburger Münster
Vor 175 Jahren wurde der Kirchenchor St. Peter und Paul in Singen gegründet. Dieses Jubiläum feierte der Chor zusammen mit der Lutherkantorei am 15. Nov. 2014 mit einem festlichen Konzert. Aus diesem Anlass wurden die beiden Chöre von Diözesanpräses Wolfgang Gaber eingeladen, im Freiburger Münster zu singen. Am Samstag, dem 25. April fand dann das Jubiläum mit der Fahrt nach Freiburg seinen Abschluss. Vor der Führung im Münster erwiesen die Chöre dem allzu früh verstorbenen, im Hegau beliebten Seelsorger Stephan Ocker, mit einer kleinen Andacht ihre Referenz an seiner letzten Ruhestätte. Im Vorabendgottesdienst wurde gemeinsam die „Schätzle-Messe" und die doppelchörige  Motette "Singet dem Herrn ein neues Lied" gesungen. Diese ökumenische Zusammenarbeit hat in Singen mittlerweile eine lange Tradition, auf deren Fortsetzung sich alle Teilnehmer der Fahrt freuen. Ausflug und Führung konnten durch Spenden der Stadt Singen, der Sparkasse Singen/Radolfzell und der Volksbank bezahlt werden.
Georg Engesser


Kantorei- und Gemeindeausflug 2014 nach Küssaburg

Grenzüberschreitender Chor- und Gemeindeausflug zum Kloster Wettingen und auf die Küssaburg

Grenzen zu überschreiten schien eine reizvolle Aufforderung zu sein, der Einladung der Lutherkantorei zu folgen und als Gemeinde den Chor auf seinem Jahresausflug zu begleiten. Und Grenzen wurden den ganzen Tag überschritten, wenn man mal davon absieht, dass die scheinbar offensichtliche „Grenze“ zwischen Chor und Gemeinde noch nie eine gewesen ist! Da waren zunächst die Landesgrenzen, die man übertrat, um die eigentlich bekannte Klosteranlage hinter Zürich zu erreichen. Viele wussten, dass es da ein Kloster gibt (weil es auf dem Straßenschild steht), weil jeder schon mal durch Zürich und den angrenzenden Aargau gefahren ist - aber keiner hatte es je von innen gesehen. Und einmal angekommen, gab es schon die nächsten Grenzen zu übertreten: Der Gottesdienst, den wir musikalisch gestalteten, fand nicht nur in der Klosterkirche statt, sondern sogar in dem Teil der Kirche, der ehemals nur den Mönchen vorbehalten war - es war zudem auch ein christkatholischer (altkatholischer) Gottesdienst, so dass wir also in unserem musikalischen Amt über "historisch-konfessionelle" Schwellen traten. Doch da wir als Kantorei und als Gemeinde viel Übung in Sachen Ökumene haben und Musik ohnehin keine Grenzen kennt, fühlten wir uns sehr zu Hause. Und das trotz der neuen Erfahrung, im besterhaltenen Chorgestühl Europas einen Gottesdienst zu erleben!

Herzlich wurden wir durch Pfarrer Kunicki und von seiner Gemeinde bei einem Apero empfangen. Herr Kunicki war es, der für uns das sensationelle Sterne-Essen im Gasthaus „Sternen“ (das nicht nur so heißt, sondern auch einen hat) organisiert hatte und mit uns einen zweistündigen Klosterrundgang unternahm. Wir hätten noch stundenlang den Anekdoten und dem historischen Auf und Ab lauschen können, deren Zusammenhänge ebenfalls keine Grenzen kannten, da sie bis nach Konstanz und das Zisterzienser-Kloster Mehrerau (Bregenz) reichten. Wir erfuhren, dass nicht jede Reliquie Geld bringt, dass sich der Abt des Klosters stets einen Teufel um die eigentlich unantastbare Hierarchie der katholischen Kirche scherte und wir lernten, dass man als Mönch nicht mal beim Stundengebet auf seinem Platz im Chorgestühl unbeobachtet war, sondern vielmehr die Sitzordnung mit unseren heutigen Überwachungskameras vergleichbar ist - ungünstig vor allem, wenn man sich im Kloster nicht benehmen konnte, was wohl keine Seltenheit war…

Spannend war die Galerie der Äbte im Kreuzgang, die bei genauem Hinsehen alle das gleiche Gesicht hatten - nämlich das ihres Erschaffers - dafür besaßen alle ein eigenes, frei erfundenes Wappen (was einfach war - denn aufgrund des Zölibats musste man sich ja nicht um Tradition, Pflege und Vererbung desselben kümmern…) und hatten ab der Hälfte ihre Mitra auf dem Kopf statt zu ihren Füßen. Nur die letzten Figuren schienen irgendwie nackt - denn es hat sie nie gegeben. Der Architekt hat in vorauseilendem Gehorsam schon mal die Äbte der kommenden Generationen an der Wand anbringen lassen - leider kam die Säkularisierung des Klosters dazwischen, sodass sie bis heute „No-Names“ geblieben sind.

Den zweiten Teil des Tages setzten wir in deutschen Landen fort und erfuhren auf der Küssaburg in Küssaberg die erstaunlich bewegende Geschichte der Burg, die sogar einmal Stadtrechte besessen hat, bis das, was „Stadt“ war, den Verteidigungsanlagen (Kanonen) weichen musste. Was heute der Fluglärm an der Einflugschneise des Zürcher Flughafens ist (DAS dort ist echter Fluglärm!), müssen wohl damals die Begehrlichkeiten von Kleinherrschern und Möchtegern-Eroberern gewesen sein, die damals wie heute ein friedliches und geruhsames Leben in den Bereich der Wunschträume verbannt(e).

Grenzen überschreiten? Wir haben keine Grenzen gespürt - sondern erinnern uns gerne an grenzenlos schöne Stunden mit zahlreichen neuen Eindrücken. Und wenn es nur die zwei kleinen, bescheidenen Orchideen sind, die einzelne, tapfere Spaziergänger auf der Orchideenwiese der Küssaburg tatsächlich gefunden haben...


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Informationen zur Lutherkantorei:

Chor
Kantorei 2012

Seit gut 100 Jahren besteht die Kantorei der Luthergemeinde, die ihr Selbstverständnis als Generationen übergreifende Gemeinschaft pflegt. Die Zahl der Sängerinnen und Sänger hält sich nach einigen Chorleiterwechseln seit über 10 Jahren konstant bei über 40, wobei gut die Hälfte der SängerInnen aus der evangelischen Johannesgemeinde Rielasingen stammt. 

Daraus ergibt sich die Selbstverständlichkeit, auch dort mehrmals pro Jahr in Gottesdiensten mitzuwirken. Das Repertoire des Chores umfasst die klassische Literatur von der Renaissance bis zur Moderne, wobei die Mitwirkung in Gottesdiensten den Schwerpunkt legt. Besonderes Highlight bilden ein bis zwei Kantatengottesdienste unter Mitwirkung von professionellen Instrumentalisten.

Chorleiterin:

Martina Bischofberger
Martina Bischofberger

Martina Bischofberger ist die Leiterin der Kantorei seit 12 Jahren. 
2001 übernahm sie die Leitung des Chores als nebenamtliche Kirchenmusikerin (C) der Luthergemeinde, in der sie auch ihr Amt als Organistin ausübt.

E-Mail: martina.bischofberger(at)t-online.de